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  1. Ab wann du bei Haarausfall einen Arzt aufsuchen solltest
  2. Haarausfall welcher Arzt?
    Allgemeinmediziner
    Dermatologe – der Arzt bei Haarausfall
    Endokrinologe
    Ernährungsmediziner
  3. Untersuchungsmethoden Haarausfall
  4. Wichtige Fragen zur Selbsteinschätzung bei Haarausfall

Factsheet – Alles auf einen Blick

  • Haarausfall erst ab 100 verlorenen Haaren pro Tag
  • Bester Ansprechpartner: Dermatologe
  • Weitere Ansprechpartner: Endokrinologe & Ernährungsmediziner

Das Haare ausfallen ist völlig normal und Teil des natürlichen Lebenszyklus, den jedes einzelne Haar durchlebt. Fallen jedoch vermehrt Haare aus und wachsen an den betroffenen Stellen nicht mehr nach, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Doch welcher Arzt ist zuständig?

In diesem Artikel erfährst du zu welchem Arzt du gehen solltest und wie er bei der Diagnose von Haarausfall helfen kann.

Ab wann du bei Haarausfall welchen Arzt aufsuchen solltest

Jeder Mensch verliert bis zu 100 Haare pro Tag. Liegst du mit deinem Haarverlust noch unter der Marke von 100 Haaren pro Tag, ist alles im Normalbereich und ein Arztbesuch ist nicht notwendig. Unter Untersuchungsmethoden erfährst du, wie diese Zahl ermittelt wird. Verlierst du über einen längeren Zeitraum mehr als 100 Haare pro Tag und der Haarverlust wird eventuell noch von Schmerzen, juckender Kopfhaut und Entzündungen begleitet, sollte Rücksprache mit einem Mediziner gehalten werden.

Haarausfall welcher Arzt?

Arzt der sich auf Haarausfall Untersuchung vorbereitet

Verschiedene Gründe können zu Haarausfall führen, von genetischer Veranlagung bis hin zu gesundheitlichen Problemen. Haarausfall kann auch multifaktoriell bedingt sein und es führen mehrere Ursachen gleichzeitig zu dem Problem. Daher kann die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachärzten hilfreich sein um die genaue Ursache für den Haarausfall zu ermitteln und eine wirksame Behandlung zu wählen.

Allgemeinmediziner

Grundsätzlich ist der Hausarzt immer die erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Belangen. 
Bei dem Thema Haarausfall ist er aber nicht der richtige Ansprechpartner und wird schnell an einen Dermatologen (Hautarzt) überweisen. Der Hausarzt kann lediglich ein Blutbild erstellen, um eventuelle Mangelerscheinungen oder Krankheiten die zu Haarausfall führen auszuschließen. 



Wichtige Blutwerte die für die Haarausfall Diagnose relevant sind:

  • kleines Blutbild
  • Eisenwert
  • Biotin
  • Selen
  • Schilddrüsenwerte
  • Testosteron
  • Zink

  • TSH
  • Entzündungswerte

Dermatologe – der Arzt bei Haarausfall

Wenn es um Haarausfall geht und um die Frage, welcher Arzt bei Haarausfall aufgesucht werden sollte, sind Dermatologen (Hautärzte) die ersten Ansprechpartner. Dermatologen sind Fachärzte, die sich auf die Diagnose und Behandlung von Problemen rund um die Haut spezialisiert haben. Da sich Haarwurzeln in der Haut befinden, sind Dermatologen Experten für Haarausfall.

Dermatologen verfügen über das notwendige Wissen und Erfahrung, um die Ursachen von Haarausfall zu ermitteln und eine passende Behandlung zu empfehlen.

Dein Hautarzt wird zunächst eine gründliche Anamnese durchführen. Dabei werden Fragen zu deiner Krankengeschichte, Lebensstil, Ernährungsgewohnheiten, möglichen Stressfaktoren und Familiengeschichte gestellt. Diese Informationen sind wichtig, um mögliche Auslöser oder Risikofaktoren für den Haarausfall zu erkennen.

Anschließend untersucht er die Kopfhaut und das Haar gründlich, um den Zustand deiner Haare genauer zu bewerten. Dabei wird auf Anzeichen von Entzündungen, Infektionen, Schuppenbildung oder andere Auffälligkeiten geachtet. In manchen Fällen müssen weitere Untersuchungen wie Bluttests oder eine Kopfhautbiopsie durchgeführt werden, um die genaue Ursache des Haarausfalls herauszufinden.

Anhand der Ergebnisse der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und der zusätzlichen Tests kann der Hautarzt eine Diagnose stellen. Diese kann von erblich bedingtem Haarausfall bis hin zu anderen Ursachen wie Hautkrankheiten oder Infektionen reichen.

Nach der Diagnose wird eine geeignete Behandlung empfohlen. Die Behandlungsmöglichkeiten variieren je nach Ursache und Schweregrad des Haarausfalls. Das können topische Medikamente, orale Medikamente oder Haarwuchs stimulierende Mittel sein. Bei erblich bedingtem Haarausfall ist eine Kombination von Minoxidil und Finasterid am wirksamsten.

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Endokrinologe

Endokrinologen sind Ärzte, die sich auf das endokrine System, also die Hormonproduktion, spezialisiert haben. Hormonproduzierende Organe sind zum Beispiel die Hoden, die Schilddrüse oder die Nebennieren. Haarausfall kann durch hormonelle Veränderungen im Körper verursacht werden. Dies kann bei genetisch bedingtem Haarausfall, durch die Einnahme von Medikamenten oder durch den Einfluss von Krankheiten der Fall sein.

Wenn der Allgemeinmediziner oder Dermatologe Hinweise auf hormonelle Ursachen für den Haarausfall findet, kann er an einen Endokrinologen überweisen.

Endokrinologen prüfen mit einer Blutuntersuchung die Hormonwerte, um festzustellen, ob eine Hormonstörung vorliegt. Anhand der Ergebnisse der Hormonuntersuchung kann der Endokrinologe eine Diagnose stellen und feststellen, ob hormonelle Veränderungen für den Haarausfall verantwortlich sind.

Ernährungsmediziner

Ernährungsmediziner sind Ärzte, die sich auf die Auswirkungen der Ernährung auf die Gesundheit spezialisiert haben. Neben Dermatologen und Endokrinologen können auch Ernährungsmediziner bei der Behandlung von Haarausfall eingebunden werden. Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit von Haut und Haar. Liegt eine Unterversorgung von Nährstoffen vor, die wichtig für gesundes Haarwachstum sind, ist eine Umstellung der Ernährung zu empfehlen. Ernährungsmediziner können wertvolle Hinweise geben.

Untersuchungsmethoden die Ärzte bei Haarausfall anwenden

Trichoscan der Kopfhaut, Ärztliche Diagnose bei Haarausfall

Es gibt verschiedene Untersuchungsmethoden, um Haarausfall zu diagnostizieren. Die am häufigsten verwendeten Methoden sind:

Inspektion der Kopfhaut

Die Inspektion der Kopfhaut ist eine grundlegende Untersuchungsmethode bei Haarausfall. Hierbei wird die äußere Erscheinung der Kopfhaut genauestens betrachtet. Dermatologen suchen nach Anzeichen von Rötungen, Schuppenbildung oder Entzündungen. Auch die Haarfollikel und ihre Verteilung werden begutachtet, um erste Hinweise auf mögliche Ursachen für den Haarausfall zu erhalten.

Trichogramm

Das Trichogramm ist eine detaillierte Analyse der Haarwurzeln und -fasern. Hierbei werden Haare ausgewählt, herausgezogen und unter dem Mikroskop untersucht. Der Zustand der Haarfollikel, die Anagen- und Telogen-Phase sowie mögliche Störungen im Haarzyklus werden durch diese Methode sichtbar. Trichogramme bieten präzise Informationen über die Gesundheit der Haare und dienen der weiteren Diagnose von Haarausfall.

Blutuntersuchung

Blutuntersuchungen sind entscheidend, um mögliche Mangelerscheinungen oder hormonelle Ungleichgewichte als Ursachen für Haarausfall zu identifizieren. Ein umfassendes Blutbild kann Aufschluss über den Status von Eisen, Zink, Vitaminen und Hormonen geben. Durch die gezielte Analyse des Blutes können Mediziner wichtige Hinweise auf zugrunde liegende Gesundheitsprobleme erhalten.

Kopfhautbiopsie

Die Kopfhautbiopsie ist eine invasivere Methode, die in speziellen Fällen angewendet wird. Dabei wird eine kleine Gewebeprobe von der Kopfhaut entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Diese Methode ermöglicht eine genaue Diagnose von entzündlichen oder vernarbenden Formen des Haarausfalls sowie von Autoimmunerkrankungen.

Folliscope / TrichoScan

Moderne Technologien wie der Folliscope oder TrichoScan ermöglichen eine präzise Untersuchung der Kopfhaut und Haare. Diese Geräte bieten hochauflösende Bilder und ermöglichen eine digitale Analyse von Haardichte, Haarwachstum und Haardurchmesser. Der Einsatz von Folliscope und TrichoScan unterstützt Dermatologen bei der präzisen Diagnose und dem Monitoring von Haarausfallpatienten.
Die Kombination dieser Untersuchungsmethoden ermöglicht eine umfassende Diagnose von Haarausfall und legt den Grundstein für eine zielgerichtete Therapie.

Selbsttest – Haare sammeln

Ein einfacher, jedoch wirkungsvoller Selbsttest besteht darin, Haare zu sammeln. Betroffene können verlorene Haare aufbewahren und ihre Anzahl über einen bestimmten Zeitraum protokollieren. Diese Methode bietet einen ersten Überblick über den Grad des Haarausfalls.

Wichtige Fragen zur Selbsteinschätzung bei Haarausfall

  • Verlierst du mehr als 100 Haare pro Tag?
  • Verlierst du mehr Haare als früher?
  • Findest du bedeutend mehr ausgefallene Haare im Waschbecken, auf dem Kissen oder in der Haarbürste?
  • Können die Haar leicht herausgezogen werden wenn du dein Haar um den Finger wickelst?
  • Begrenzt sich dein Haarausfall auf bestimmte Stellen? Beispielsweise kreisrunde Flächen?
  • Ist Haarausfall in deiner Familie verbreitet?
  • Leidet dein Großvater mütterlicherseits unter Haarausfall?

Die Auswahl der Untersuchungsmethode ist abhängig von der klinischen Präsentation des Patienten sowie den Verdacht des behandelnden Arztes. Durch die Kombination der diagnostischen Hilfsmittel kann der Mediziner die Ursachen des Haarausfalls identifizieren. Diese Analyse bildet die Grundlage für die Entwicklung eines individuellen Behandlungsplans, der darauf abzielt, den Haarausfall zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen.
Um die Chancen auf Behandlungserfolg zu maximieren, ist es von entscheidender Bedeutung, Diagnose und anschließende Behandlung so früh wie möglich zu vollziehen. Das rechtzeitige Erkennen von möglichen Ursachen ermöglicht es dem Arzt, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um den vorliegenden Haarausfall effektiv zu adressieren.